Athen beginnt mit Räumung von Flüchtlingslagern

Erneut Zusammenstöße zwischen Geflüchteten in Piräus / Lage im Hafen noch immer angespannt / Griechenland setzt Abschiebungen fort

  • Lesedauer: 2 Min.

Athen. Die griechische Regierung hat die Abschiebungen von geflüchteten Menschen wieder aufgenommen. Wie der Radiosender Athina 984 berichtete, wurden am Montagmorgen im Hafen der Inselhauptstadt Mytilini 45 Pakistaner an Bord eines türkischen Bootes gebracht, das zur westtürkischen Stadt Dikili übersetzen soll.

Geplant sei, am Montag insgesamt 150 Menschen zurückzuschicken. Im Protest gegen die Abschiebung seien Aktivisten ins Hafenbecken gesprungen, um die Abfahrt des Bootes zu verhindern.

Zur gleichen Zeit begann die griechische Polizei das Lager im Hafen von Piräus zu räumen. Auch das Camp im nordgriechischen Grenzort Idomeni wurde geräumt.

Wie der griechische Fernsehsender Skai berichtete, fuhren in Piräus Busse vor, um 500 der knapp 4.000 Flüchtlinge in ein nahegelegenes staatliches Flüchtlingslager zu bringen. Bis Ende der Woche soll der Hafen von Piräus geräumt sein; in Griechenland beginnt die Touristensaison und der Hafen ist eine der wichtigsten Drehscheiben für die ausländischen Besucher des Landes.

Kurz zuvor war die Situation in Piräus erneut eskaliert. Grund für die Auseinandersetzung war der Streit um ein Handy, wie Skai berichtete. Ein Mann wurde demnach mit Verletzungen am Kopf ins Krankenhaus gebracht.

In Idomeni wurden am Montagmorgen die Gruppen von Demonstranten auf den Bahngleisen aufgelöst; allerdings halten sich immer noch viele Menschen direkt an der Strecke auf. Medienberichten zufolge verlief die Räumung der blockierten Bahnstrecke ohne Zwischenfälle. 31 Tage lang hatten die Menschen sie besetzt, um gegen die Schließung der Grenze nach Mazedonien und für ihre Weiterreise nach Mitteleuropa zu demonstrieren. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -