Rotarmisten um Verzeihung bitten

Antrag zum Jahrestag des Überfalls auf Sowjetunion

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Am 22. Juni jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion zum 75. Mal. Aus diesem Anlass wird die Linksfraktion im Bundestag einen Antrag stellen, in dem das Parlament die überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen um Verzeihung für all das bittet, «was ihnen durch das NS-Regime angetan wurde». Zugleich entschuldigt man sich dafür, «dass Deutschland so lange brauchte, dieses Unrecht beim Namen zu nennen». Die gefangenen Rotarmisten im Zweiten Weltkrieg gehörten zu den von der rassistisch motivierten Vernichtungspolitik der Nazis besonders betroffenen Gruppen, wird in dem Antrag betont. Die unbarmherzige Behandlung dieser NS-Opfer offenbare die besondere rassistische Grundlage der Weltanschauung und Politik des NS-Regimes.

Jan Korte, Vizechef der Linksfraktion, betonte gegenüber «nd», es sei ein großer Erfolg, dass der Haushaltsausschuss vor einem Jahr einstimmig beschloss, zehn Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um den wenigen Überlebenden zumindest eine symbolische Entschädigung zukommen zu lassen. Aber das allein reiche nicht, begründete Korte den aktuellen Antrag und betonte: «Selbstverständlich laden wir alle anderen Fraktionen dazu ein, eine solche gemeinsame Geste des Parlaments anlässlich des 75. Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion mit auf den Weg zu bringen. Dafür sei es nicht nur an der Zeit, sondern es müsse auch verhindert werden, dass das offizielle Deutschland in politisch angespannten Zeiten, in denen es gerade auf symbolische Akte ankäme, am 22. Juni »nichts anderes als geschichtspolitische Ignoranz demonstriert.« hei

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.