Mehr Neonazi-Konzerte in Deutschland
Bericht: Die höchste Zahl seit vier Jahren / Linkenpolitikerin Jelpke: Nazirock fungiert als eine Art Einstiegsdroge
Berlin. In Deutschland nimmt die Zahl rechtsradikaler Konzerte weiter zu. Der Verfassungsschutz zählte im ersten Quartal 2016 bundesweit 15 Rechtsrock-Konzerte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke von der Linkspartei hervor, wie die Zeitung »Die Welt« berichtet. Es sei die höchste Zahl seit vier Jahren. Damit setzte sich der Trend von 2015 fort, als die Behörden erstmals seit Langem wieder eine Zunahme an Konzerten registrierten. Demnach fanden im gesamten vergangenen Jahr 71 Rechtsrock-Konzerte in Deutschland statt. »Konzerte von Kameradschaften und sonstigen Nazi-Zusammenschlüssen dienen zum einen der Rekrutierung neuer «Kameraden»«, sagte Jelpke. Nazirock fungiere hier als eine Art Einstiegsdroge. Die Veranstaltungen zielten zudem darauf ab, den Zusammenhalt in der rechtsextremen Szene zu stärken. Eine der Konzert-Hochburgen ist Thüringen. Am vergangenen Samstag kamen rund 3500 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland zu einem Neonazi-Konzert in die südthüringische Kleinstadt Hildburghausen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.