CIA-Mann gab zu: Wir brachten Mandela in den Knast
Bericht der »Sunday Times«: Agent des US-Geheimdiensts soll 1962 den entscheidenden Tipp zur Verhaftung gegeben haben
28 Jahre lang musste Nelson Mandela in südafrikanischen Gefängnisse zubringen. Schuld daran könnte der US-Geheimdienst CIA sein. Die »Sunday Times« berichtet in ihrer jüngsten Ausgabe, der damalige US-Vizekonsul Donald Rickard, der nicht nur Diplomat, sondern auch Agent der CIA war, soll 1962 den entscheidenden Tipp zur Verhaftung Mandelas gegeben haben.
Das hat der im März Verstorbene offenbar dem Filmemacher John Irving gebeichtet. Der Brite hat einen Dokumentarfilm über Mandela gedreht, der am diesjährigen Filmfestival in Cannes uraufgeführt wird. Rickard erklärte demnach, die USA seien davon ausgegangen, dass Mandela »vollständig unter dem Einfluss der Sowjetunion« stehe. Die USA wollten verhindern, dass der ANC-Freiheitskämpfer einen Bürgerkrieg anzettelt, heißt es.
Mandela wurde vom südafrikanische Apartheid-Regime mehrmals eingesperrt. Anfang der 60er Jahre tauchte er unter, verbarg sich in Nachbarstaaten. Nach seiner Rückkehr wurde er aufgespürt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Erst 1990 kam Mandela, frei, wurde Präsident des Landes und Friedensnobelpreisträger. Er starb am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren.
Mit Rickard Aussage bekommt der bereits mehrfach geäußerte Verdacht, die USA könnten bei der Verhaftung Mandelas die Finger im Spiel haben, neue Nahrung. Eine offizielle Stellungnahme der CIA gibt es nicht. Die Akten sind noch nicht freigegeben. hei
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