Trump sichert sich Mehrheit der Republikaner
US-Milliardär gewinnt notwendige Anzahl an Delegiertenstimmen für Nominierung als Präsidentschaftskandidat / Umfragen sehen ihn gegenüber Hillary Clinton im Aufwind
Berlin. Dass der umstrittene US-Milliardär Donald Trump mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der republikanische Präsidentschaftskandidat der Republikaner für die Wahl im hebrst werden würde, war mit dem Ausscheiden seines größten Konkurrenten Ted Cruz vor einigen Wochen absehbar. Wann Trump allerdings Schwelle der für eine Nominierung notwendigen Mehrheit von 1237 Delegiertenstimmen nehmen würde, war bisher auch aufgrund des komplizierten Vorwahlsystems nicht klar. Denn obwohl der extrovertierte Immobilienunternehmer als einziger Bewerber übrig ist, tritt er bei allen noch anstehenden Vorwahlen gegen »Geisterkandidaten« an. Nur deshalb war es auch möglich, dass Trump am vergangenen Dienstag im Bundesstaat Washington 76 Prozent der Stimmen holte. Auch bereits ausgeschiedene Kontrahenten wie Cruz und John Kasich standen weiterhin auf den Stimmzetteln.
Nun allerdings hat Trump auch diese entscheidende Hürde genommen: Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, kann der rechte Unternehmer inzwischen 1238 Delegierte auf sich vereinen, womit ihm die Wahl auf dem Nominierungsparteitag im Juli sicher ist. Besonders interessant: Trumps Mehrheit basiert nicht allein auf den durch Vorwahlen gewonnenen Stimmberechtigten. Den finalen Ausschlag gaben nun ausgerechnet laut AP Superdelegierte, die sich laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur auf die Seite des bei der Parteispitze unbeliebten Kandidaten stellen.
Dieser Widerstand scheint nun erhebliche Risse zu bekommen: Denn im Gegensatz zu den Demokraten werden die Superdelegierten der Republikaner einzig aus den Reihen des sogenannten »Republican National Committee« (RNC) bestimmt. Beim RNC handelt es sich um eine Art Bundesspitze der Partei, in die aus jedem Bundesstaat drei Mitglieder entsendet werden. Innerhalb des Gremiums scheinen die Vorbehalte gegen Trump sinken.
Nicht zuletzt könnte dies auch mit den aktuellen nationalen Umfragezahlen zu tun haben: Müsste Trump im Herbst gegen die Demokratin Hillary Clinton antreten, würde laut zwei der letzten sechs großen Erhebungen gewinnen. Wie die Website »Real Clear Politics« errechnet, schrumpfte der Vorsprung der früheren US-Außenministerin im Durchschnitt aller Umfragen auf nur noch ein Prozentpunkt zusammen. Zum Vergleich: Vor nicht einmal einem Jahr lag Clinton in den meisten Umfragen mit bis zu 25 Prozent vor dem Republikaner.
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