Erst mit zwei PS, dann mit 200 Sachen
Erstfeld. Mit großem Pomp und internationaler Politprominenz ist in der Schweiz die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels gefeiert worden. Der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann unternahm mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs weiterer Nachbarstaaten am Mittwoch die erste offizielle Fahrt durch den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt. Nach einer mehrmonatigen Probephase soll das Bauwerk im Dezember den Vollbetrieb aufnehmen.
Zwanzig Minuten nach dem Start in Erstfeld im Kanton Uri kam der Zug am südlichen Tunnelende in Bodio (Tessin) an. Zum Festakt waren mehr als tausend Gäste geladen. Eine Artistengruppe stellte den Vorstoß durch den Berg tänzerisch dar, nachdem christliche, jüdische und islamische Geistliche den Tunnel gesegnet hatten.
17 Jahre war an dem monumentalen Bauwerk gearbeitet worden. Mit 28 Millionen Kubikmetern räumten die Erbauer so viel Gestein aus dem Gotthardmassiv, dass es für einen Nachbau der Cheopspyramide gereicht hätte. Die Gesamtlänge der beiden Haupttunnel sowie kleinerer Querachsen beträgt mehr als 150 Kilometer. Mit bis 2300 Metern unter dem Gebirge ist der Tunnel der am tiefsten gegrabene weltweit.
Elf Milliarden Euro verschlang das Rekordbauwerk. Die Fahrtzeit Zürich-Mailand soll sich um eine Stunde verkürzen. Bis 15 000 Passagiere und 250 Güterzüge täglich sollen im Regelbetrieb mit bis zu 200 km/h unter den Schweizer Alpen unterwegs sein. AFP/nd Foto: dpa/Peter Klaunzer
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