Tarifvertrag bei der Charité genehmigt
Der Tarifvertrag an der Charité tritt ab sofort in Kraft. Die Geschäftsführung von Europas größtem Universitätsklinikum und die Gewerkschaft ver.di hatten sich zwar bereits Ende April auf den bundesweit einmaligen Tarifvertrag verständigt, es standen jedoch noch die Zustimmung des Aufsichtsrats der Charité und des Bundesvorstandes von ver.di aus. Beide Gremien stimmten nun zu. Kern des Tarifvertrages ist eine vereinbarte Mindestbesetzung im Bereich der Intensivpflege, der Kinderheilkunde und der stationären Erwachsenenpflege. »Mit diesem Tarifvertrag verbessern wir die personelle Ausstattung spürbar - was auch notwendig ist«, sagte der ärztliche Direktor der Charité, Ulrich Frei.
Auch die Aufsichtsratsvorsitzende der Charité, Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD), bezeichnete die Einigung als »wegweisend«. Die Umsetzung bedeute jedoch für die Charité einen »finanziellen Kraftakt«. »Wir brauchen endlich eine ausreichende Finanzierung für die notwendige Zahl an Pflegekräften«, forderte Scheeres mit Blick auf die Gesundheitspolitik auf Landes- und Bundesebene sowie auf die Krankenkassen.
Die Gewerkschaft ver.di hatte erstmals einen Arbeitskampf und Tarifverhandlungen für Mindeststandards geführt. Der Tarifvertrag dürfte Vorbildcharakter für viele Krankenhäuser in der Republik bekommen. mkr
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.