Tausende Argentinier protestieren gegen Preiserhöhungen
Konservative Regierung unter Macri will Energiegebühren erneut anheben
Buenos Aires. Tausende Menschen machten am Donnerstagabend (Ortszeit) in Argentinien gegen neue Preiserhöhungen für die Grundversorgung mit Energie Lärm. In der Hauptstadt Buenos Aires und weiteren Städten des Landes zogen sie mit Töpfen und Pfannen durch die Straßen, auf die sie einschlugen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, war der erste sogenannte Cacerolazo gegen die Politik der konservativen Regierung unter Präsident Mauricio Macri von Verbraucherschutzverbänden und linken Gruppen organisiert. Sie fand wenige Tage, nachdem die Regierung eine neue Erhöhung der Tarife auf Gaspreise angekündigt hatte, statt. Die Demonstranten ihrerseits erklärten, sie wollen gegen die Maßnahmen vor Gericht gehen.
Macri hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Dezember 2015 die Energiepreise erhöht und Subventionen gestrichen. Die Vorgängerregierung habe mit ihren eingefrorenen Tarifen Argentiniens Wirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Die Maßnahmen sind Teil eines umfangreichen Sparprogramms.
Der »Cacerolazo« ruft die Erinnerung an die schwere Wirtschaftskrise Argentiniens ab 1998 wach. Damals hatten viele tausend Menschen vor allem der Mittelschicht immer wieder gegen die Regierung demonstriert. Das größte und bekannteste Cacerolazo fand am 19. und 20. Dezember 2001 auf der Plaza de Mayo von Buenos Aires statt und führte zum Rücktritt des damaligen Staatspräsidenten Fernando de la Rúa und seiner Mitte-Links-Koalition.
Viele Argentinier befürchten, Wasser, Gas und Strom nicht mehr bezahlen zu können. Die Gebühren seien teilweise bereits um 1000 Prozent angestiegen. »Es ist völlig übertrieben«, sagte Fernando Monton gegenüber Reuters. Die 39-jährige Druckerei-Mitarbeiterin müsse nun 30 Prozent ihres Gehalts für die Abgaben aufwenden. nd
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