Müller will stabiles Zweierbündnis

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will sich nicht zu Rot-Rot-Grün bekennen, bleibt aber bei seiner Aussage, eine Koalition mit der CDU sehe er als »immer schwieriger« an. »Ich kämpfe für ein stabiles Zweierbündnis unter Führung der SPD«, sagte Müller am Montag. Rein rechnerisch ist ein solches Bündnis nach aktuellen Umfragewerten allerdings nicht möglich.

Genauso wichtig sei ihm, mit dem künftigen Koalitionspartner »inhaltliche Übereinstimmungen« zu haben, sagte Müller. »Ich sehe im Gesamtzusammenhang, dass die Zusammenarbeit mit der CDU immer schwieriger wird.« In den vergangenen Monaten sei dies vor allem bei den Themen gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Flüchtlinge und innere Sicherheit der Fall gewesen. Auch bei der doppelten Staatsbürgerschaft und einem von der CDU geforderten Burka-Verbot hätten sich Differenzen gezeigt.

Eine Dreierkonstellation sei schwierig und »nicht erstrebenswert«, sagte Müller. Ähnlich hatte er sich auch am Wochenende in der »Bild am Sonntag« geäußert. Dort aber auch gesagt, dass ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis in Berlin ein bundesweites Signal sein könnte.

Es sei aber nicht Sache der SPD allein, Aussagen über mögliche Bündnisse zu treffen. »Auch andere müssen sich dazu verhalten«, sagte Müller am Montag. Die Linkspartei will am Mittwoch einen Fahrplan für die ersten 100 Tage einer möglichen Berliner rot-rot-grünen Koalition vorstellen. Das seien aber keine Mindestanforderungen für mögliche Koalitionsverhandlungen, sagte Thomas Barthel, Sprecher der Berliner Linkspartei, dem »nd«. Zum Müller-Interview erklärte er: »Die Signale für Rot-Rot-Grün werden an unserer Wahlkampfstrategie und an unserer Kommunikationsstrategie nichts ändern.« jot

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.