Äthiopien untersucht Tod von 100 Demonstranten
Addis Abeba. Die äthiopische Regierung hat angekündigt, den Tod von rund 100 Demonstranten untersuchen zu wollen, die Mitte August von Sicherheitskräften getötet wurden. Eine Sprecherin von UNO-Menschenrechtskommissar Zeid Raad al-Hussein sagte am Freitag in Genf, die Regierung habe sich bereit erklärt, die Vorfälle selbst zu untersuchen. In dem autokratisch regierten Land kommt es seit November zu Aufständen von bisher unterdrückten Bevölkerungsgruppen vor allem in den Regionen Oromo und Amhara. Rund 700 Menschen wurden bisher getötet. Die Proteste entzündeten sich an Plänen der Regierung, die Hauptstadt Addis Abeba in das Gebiet des Oromo-Volks auszubreiten. Die Oromo sind die größte Bevölkerungsgruppe des Landes, werden aber seit Jahren unterdrückt. In den vergangenen Wochen nahmen die Proteste zu. Menschenrechtskommissar Hussein hatte die äthiopische Regierung aufgefordert, UN-Ermittler ins Land zu lassen, um zu untersuchen, wer für die Gewalt verantwortlich ist. Äthiopien ist ein enger Verbündeter der USA und Europas im Kampf gegen Terror. Wegen der wirtschaftlichen Entwicklung gilt es als Vorbild für afrikanische Länder. Die Regierung steht wegen Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung der Opposition in der Kritik. epd/nd
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