Metz: Terroranschlag offenbar knapp vereitelt
Französische Behörden weisen Verdächtige aus / Angriffe auf Gayclub, Restaurant und Platz der Republik geplant gewesen
In der französischen Stadt Metz ist offenbar nur knapp ein Terroranschlag verhindert worden, wie Medien berichten. Wie erst jetzt bekannt wurde, seien Ende August zwei radikalisierte Anhänger des sogenannten Islamischen Staates (IS) festgenommen und ausgewiesen worden, die nach Angaben marokkanischer und französischer Ermittler, mehrere Terroranschläge in der Innenstadt geplant hätten. Im Fokus hätte ein bei Schwulen und Lesben beliebter Club gestanden, sowie ein großes Restaurant und der Platz der Republik. Die 19 und 26 Jahre alten Marokkaner sollen nach Behördenangaben die Attentate von Paris im November 2015 sowie den Anschlag in Nizza am 14. Juli dieses Jahres zum Vorbild gehabt haben.
Das französische Innenministerium bestätigte einen am Samstag veröffentlichten Bericht der marokkanischen Zeitung »Assabah«. Geplant seien die Anschläge für die letzte Woche der Sommerferien gewesen, heißt es. Zudem sei einer der beiden Männer von den Behörden bereits als Verdächtiger geführt worden. Hinweise aus der Bevölkerung hatten zunächst zu einer Hausdurchsuchung geführt, wobei ein Computer beschlagnahmt wurde. Nach einer Vorladung seien die beiden Männer dann Ende August nach Marokko abgeschoben worden.
Bereits mehrmals wurde Frankreich Ziel von Angriffen durch Attentäter des »Kalifats«, wie sich die Terrororganisation IS selbst nennt. Zuletzt durch den Anschlag von Nizza, bei dem ein Mann am 14. Juli auf der Promenade des Anglais mindestens 86 Menschen durch einen Lkw tötete und mehr als 300 zum Teil schwer verletzte. Ebenso wurde die Hauptstadt Paris im vergangenen Jahr mehrere Male durch Terrorangriffe erschüttert. Zuletzt am 13. November, als an acht Orten in der Metropole mindestens sieben Attentäter 130 Menschen töteten und mehr als 350 Menschen verletzten. Am 12. Juni diesen Jahres tötete ein Attentäter 49 Menschen und verletzte 53 bei einem Angriff auf einen Gayclub im amerikanischen Orlando im Bundesstaat Florida. nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!