Werbung

Kerber nun die Nummer 1

Deutscher Tennisstar steht im Finale der US Open

  • Wolfgang Müller, New York
  • Lesedauer: 2 Min.

Den historischen Moment erlebte die neue Nummer eins der Tenniswelt im Fitnessraum vor dem Fernseher. Ungläubig schaute sich Angelique Kerber die letzten Ballwechsel des US-Open-Halbfinals zwischen Serena Williams und Karolina Pliskova an. Als Williams beim Matchball einen Doppelfehler servierte, verabschiedete sich die Amerikanerin nicht nur aus dem Turnier, sondern beförderte 19 Jahre nach Steffi Graf auch wieder eine Deutsche auf den Tennisthron.

»Ich habe in dem Moment gar nichts gedacht. Wir waren da zu dritt und haben ein paar Sekunden geschwiegen. Dann habe ich gesagt: ›Okay, jetzt ist es passiert‹«, erzählte Kerber später kurz und trocken. Dabei war so viel passiert an diesem 8. September 2016 in New York, dass sich Kerbers Mutter Beata nach dem Finaleinzug ihrer Tochter und der Übernahme von Platz eins in der Weltrangliste vor Anspannung erst einmal einen Becher Whiskey-Cola gönnte. »Ich bin sprachlos. Unglaublich, dass beides an einem Tag passiert. Ich bin so stolz auf sie«, sagte die Mutter der jetzt offiziell besten Tennisspielerin der Welt.

Vor fünf Jahren noch stand ihre Tochter kurz davor, ihre Karriere wegen andauernder Erfolglosigkeit zu beenden. Doch dann erreichte sie 2011 bei eben diesen US Open das Halbfinale und begann einen Triumphmarsch, der sie nun auf den Tennisgipfel führte. »Der Tag ist heute gekommen, ich bin die Nummer eins, was immer ein Traum von mir war«, sagte Kerber nach ihrem 6:4, 6:3 im Halbfinale gegen die Dänin Caroline Wozniacki und vor dem Endspiel gegen Pliskova an diesem Samstag.

Gegen die Tschechin Pliskova hatte Kerber eine Woche vor den US Open im Finale von Cincinnati verloren und die erste Chance auf Platz eins der Rangliste verpasst. Nun bietet sich ihr die Chance zur Revanche. Pliskova allerdings spielt derzeit in der Form ihres Lebens und schmiss vor Serena Williams auch schon deren Schwester Venus aus dem Turnier.

Allzu sehr wollte sich Kerber dann aber doch noch nicht mit ihrem dritten Grand-Slam-Finale in diesem Jahr befassen. Nach dem Triumph bei den Australian Open und Platz zwei in Wimbledon wollte die Kielerin die Krönung ihrer Saison zumindest für ein paar Stunden genießen. »Die nächste deutsche Nummer eins nach Steffi zu sein, ist eine Ehre für mich«, sagte Kerber.

Insgesamt 377 Wochen lang führte Graf die Wertung an. Zuletzt hatte Serena Williams 186 Wochen in Folge an der Spitze gestanden - genau so lange wie Graf in ihrer längsten Zeit ganz oben. Den Rekord darf Graf nun also weiter für sich beanspruchen - dank Kerber.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.