Rassistische Attacke in Merseburg
Mit Schlagstock und Schlagring: Männer überfallen Familie gezielt in ihrer Wohnung / Drei Opfer im Krankenhaus
Berlin. In Merseburg im Saalekreis sind ein Mann aus Afrika sowie eine Frau und ihr fünf Jahre alter Sohn von zwei Männern angegriffen und verletzt worden. Man gehe von einem rassistischen Hintergrund aus, sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Halle. Die beiden betrunkenen Männer hatten am Donnerstagabend an der Wohnungstür des 44-Jährigen aus Liberia geklingelt und ihn sofort mit einem Schlagstock und einem Schlagring angegriffen. In der Wohnung hielten sich auch die Frau und das Kind auf. Als die 47-Jährige dem Mann zu Hilfe kam, wurden beide ebenfalls attackiert. Alle drei Opfer kamen ins Krankenhaus. Die Polizei nahm die mutmaßlichen Angreifer im Alter 47 und 63 Jahren fest. Täter und Opfer kannten sich laut Polizei nicht persönlich, wohnen aber in der selben Straße.
Die migrations- und asylpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Henriette Quade, sagte, »viele Menschen, die das Agieren der AfD nicht nur aber gerade auch in Sachsen-Anhalt beobachten, zeigten sich in den letzten Monaten entsetzt über deren Rhetorik, deren in Teilen offen rassistische und faschistoide Argumentation, deren Hass auf alles, was zu einer offenen Gesellschaft gehört, deren unverhohlene Hetze gegen alle, die sie als nicht dazugehörig kennzeichnen wollen.« Quade weiter: »Mit der Radikalisierung der Sprache, mit der Steigerung der Aggressivität geht seit Monaten eine dramatische Zunahme der Angriffe auf vermeintlich Nichtdeutsche einher. Das zeigt: Worten folgen Taten, wer zum Hass aufstachelt, der ist auch für solche Taten verantwortlich.« Agenturen/nd
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