Berichte: Al-Bakr soll sich in der Türkei aufgehalten haben
Mutmaßlicher Terrorist offenbar mit großer Menge Dollar zurückgekehrt / Forderungen nach Bundesverdienstkreuz für Bezwinger des Bombenbauers
Berlin. Der in Leipzig gefasste syrische Terrorverdächtige Dschaber al-Bakr hat sich Medienberichten zufolge im Sommer längere Zeit in der Türkei aufgehalten. Die Ermittler gingen davon aus, dass al-Bakr im Sommer mehrere Wochen, eventuell sogar Monate in der Türkei war, berichtete »Welt Online«. Erst Ende August sei er wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
Kurz darauf habe das Bundesamt für Verfassungsschutz den ersten Hinweis auf einen Terrorismus-Verdacht gegen den Syrer erhalten, schrieb »Welt Online« weiter.
Syrische Bekannte von al-Bakr sagten »Spiegel TV«, er sei vor seiner Festnahme in der Nacht zum Montag mehrere Monate in der Türkei gewesen. Aus Sicherheitskreisen hieß es dem Bericht zufolge, al-Bakrs Handy habe sich in der Türkei in das dortige Mobilfunknetz eingewählt.
»Spiegel TV« berichtete, nach Angaben seiner Bekannten in Eilenburg bei Leipzig sei al-Bakr Ende August aus der Türkei zurückgekehrt und habe eine große Menge Dollar-Noten bei sich gehabt. Ein Mann habe berichtet, dass er al-Bakr zehn Monate lang nicht gesehen und ihn daher bei der Ausländerbehörde als verdächtig gemeldet habe. Kontakt zu anderen Geflüchteten habe der mutmaßliche Terrorist demnach kaum gehabt, er habe immer für sich allein wohnen wollen.
Unterdessen gibt es aus der Regierungskoalition Forderungen, die drei Syrer, die den Terrorverdächtigen überwältigten und der Polizei übergaben, mit einem Orden auszuzeichnen. »Die jungen Männer haben das Bundesverdienstkreuz verdient«, sagte der SPD-Verteidigungsexperte Johannes Kahrs der »Bild«-Zeitung. »Was sie getan haben, zeugt von tiefem Respekt gegenüber ihren deutschen Gastgebern. Mehr Ankommen, mehr Integration ist kaum vorstellbar. Das ist vorbildlich.«
Auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Klimke hält dem Bericht zufolge eine Auszeichnung der jungen Männer mit dem Bundesverdienstkreuz für angemessen. Eine solche Ehrung sei ein »starkes Signal in beide Richtungen - in die deutsche Bevölkerung und gegenüber anderen Flüchtlingen: Anerkennung, Dank und ›Mut lohnt sich‹«, sagte Klimke. Er werde sich persönlich dafür einsetzen.
Al-Bakr wird verdächtigt, Angriffe auf Züge in Deutschland und auf Flughäfen in Berlin geplant zu haben. Bei der Durchsuchung einer von ihm genutzten Wohnung in Chemnitz wurde hochexplosiver Sprengstoff gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 22-Jährige Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte.
In der Nacht zum Montag war al-Bakr in Leipzig von Landsleuten, bei denen er offenbar übernachten wollte und die in ihm den gesuchten Verdächtigen erkannten, überwältigt und gefesselt worden. Danach informierten die Männer die Polizei, die al-Bakr schließlich festnahm. Agenturen/nd
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