Werbung

Zeig her dein Zuhause

Wie privater Wohnraum für Foto- und Filmaufnahmen vermittelt wird

  • Volker Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: 2 Min.

Wohnen Sie in Hamburg und verfügen Sie über großzügige Räumlichkeiten - am besten eine Villa in Rissen, eine Penthouse-Wohnung in der City -, zudem gut erreichbar? Oder stammt Ihr Mobiliar fast komplett aus den 1960er-Jahren? Dann sollten Sie sich bei Nadja Pfeil melden. Interessante Objekte und skurrile Einrichtungen für Foto- und Filmaufnahmen zu finden, in Datenbanken einzupflegen und auf Knopfdruck für ihre Kunden parat zu haben, ist die Profession der Hamburgerin mit Büro im Szenestadtteil Ottensen. Seit sechs Jahren arbeitet die 43-jährige hier als Location-Scout.

Die Elbmetropole sei der optimale Standort für ihre Tätigkeit, schwärmt die in der Hansestadt geborene und in Quickborn aufgewachsene Inhaberin der Agentur »scoutforlocation«: »Hamburg ist eine fantastische Stadt mit vielen Facetten und verfügt über verschiedene Quartiere - vom studentisch geprägten Altbauquartier bis hin zu Neubauvierteln mit verglasten Architektenhäusern ist alles vorhanden.«

Gefragt sind vor allem »außergewöhnliche Orte, die besonderen Charme versprühen« - egal, ob Neu- oder oder Altbau, ob hochglanz oder rustikal. Aktuell hält die Agenturchefin vor allem nach Büros und leerstehenden Lager- und Fabrikhallen Ausschau: »Altbauwohnungen, Lofts, große Küchen und Häuser im Bauhaus-Stil gehen immer«, sagt sie. Doch nicht gleich jedes interessante Objekt kommt für die Produktion von Werbespots für Marken wie »Toffifee« oder »Nivea« infrage. Lauschige Ecken an abgelegenen Stränden oder sechsten Etagen mit Fahrstuhl seien nicht geeignet, erklärt Pfeil: »Das mehrköpfige Produktionsteam kann die Ausrüstung nicht dorthin schleppen.«

Wer seine Wohnung oder sein Haus zur Verfügung stellt, erhält für Filmaufnahmen rund 2000 Euro pro Tag, bei Fotoshootings die Hälfte. Die Anbieter sollten aber starke Nerven haben. »Es ist schon mächtig was los, wenn ein Filmteam ins Haus kommt, aber nach den Dreharbeiten ist davon nichts mehr zu merken«, beruhigt die staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch, Französisch und Spanisch. Nach der anschließenden Ausbildung zur Werbekauffrau studierte sie Mediendokumentation und jobbte in einer Fotoagentur: »Dort habe ich gemerkt: Organisation liegt mir.« Dieses Talent ist in ihrem »Traumjob«, den sie seit der Übernahme der Agentur im Jahr 2010 ausübt, täglich gefragt.

Wenn sie nicht gerade auf der Suche nach geeigneten Orten für Werbefilme, TV-Spots, Imagefilmen, Werbeplakaten und Anzeigen in Magazinen ist oder Kundenanfragen bearbeitet, genießt sie das Familienleben mit ihrem Mann und ihrer siebenjährigen Tochter in der »freundlich-verschlafenen Kleinstadt« Quickborn - »für Kinder eine wunderbare Umgebung und gut an Hamburg angebunden«.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -