Gedenken an Beginn der Deportation der Berliner Juden
Bundestagspräsident Lammert: Keine Nation immun gegen Faschismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus
Berlin. Rund 200 Menschen haben am Mittwoch in Berlin an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 75 Jahren erinnert. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) mahnte bei der Gedenkfeier am Denkmal »Gleis 17« im Bahnhof Berlin-Grunewald, keine Nation sei immun gegen Faschismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Fundamentalismus, auch Deutschland nicht. Deshalb seien Gedenktage so wichtig, »weil sie nicht nur unseren Respekt vor den Opfern zum Ausdruck bringen, sondern auch die Verantwortung, die sich daraus für uns für die Zukunft ergibt«.
Am 18. Oktober 1941 verließ der erste sogenannte Osttransport den Berliner Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt, heute Lodz. In dem Zug waren 1.089 jüdische Kinder, Frauen und Männer. Insgesamt wurden in der NS-Zeit mehr als 50.000 Berliner Juden ermordet. Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit. Ziele waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager unter anderem in Minsk, Riga, Warschau, Theresienstadt, Sobibor und Auschwitz. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.