Menschenrechtler gegen pauschale Annullierung von Kinder-Ehen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat sich gegen eine pauschale Aberkennung im Ausland geschlossener Ehen mit Minderjährigen ausgesprochen. Dies könne im Einzelfall zu problematischen Situationen führen, erklärte das Institut am Mittwoch in Berlin. In Fällen von Ehen mit Minderjährigen ab 14 Jahren gelte daher, jeden Einzelfall zu betrachten und das Kindeswohl abzuwägen. Das Institut erklärt, durch eine pauschale Unwirksamkeit gingen den betroffenen Minderjährigen und gegebenenfalls gezeugten Kindern Rechte wie Unterhalts- oder Erbansprüche verloren. »Damit wären die verheirateten Minderjährigen und die Kinder ins soziale Abseits gedrängt und eine Rückkehr in die Heimatländer könnte unmöglich werden«, heißt es. Durch die Flüchtlingszuwanderung sind Ehen mit Kindern und Jugendlichen in den Fokus geraten. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren Ende Juli 1475 Minderjährige im Ausländerzentralregister als »verheiratet« gespeichert. Die meisten (994) waren zwischen 16 und 18 Jahre alt, 361 waren unter 14 Jahre alte. 664 der Minderjährigen kamen aus Syrien, 157 aus Afghanistan, 100 aus Irak. Das Justizministerium hat Anfang September Arbeitsgruppe eingerichtet, die berät, wie man mit den Kinder-Ehen umgehen soll. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.