Jim Albers

»Für manche war es vielleicht einfacher, aber ich brauchte eine ganze Weile, um mich für Hillary Clinton zu erwärmen«, sagt Jim Albers. Vor mehr als 46 Jahren wurde er Gewerkschaftsmitglied und verdiente sein erstes Geld 13 Jahre lang als Hafenarbeiter. Im Vorwahlkampf hatte er für Bernie Sanders gearbeitet und ist noch immer am ganz linken Rand der Demokraten zu verorten. Über die Präsidentschaftskandidatin seiner Partei kann er eigentlich kaum Gutes sagen, außer dass sie ein kleineres Übel sei.

Clinton mag einiges von Sanders’ Botschaften aufgenommen haben, aber Albers ist immer noch nicht davon überzeugt, ob sie an diese Dinge wirklich glaubt. »Sie und ihr Mann Bill repräsentieren den neoliberalen Flügel der Partei, der in den frühen 90er Jahren die Arbeiterklasse fallen gelassen hat und seitdem eine Politik für die Wall Street und große Unternehmen macht. Diese Leute sind in sozialen Fragen zwar recht fortschrittlich, stehen den Gewerkschaften aber nicht mehr so nahe wie ihre Vorgänger und betreiben eine kriegerische Interventionsaußenpolitik, die leider in der Tradition der schlechtesten Präsidenten der Demokratischen Partei steht, wenn man nur an Vietnam denkt«, sagt der 64-Jährige, der später Unternehmen, Behörden und Gewerkschaften in Sachen Arbeitsschutz beriet.

Trotz allem sei Hillary Clinton nun die einzige Wahl im Vergleich mit Donald Trump. »So wie sie ihre Politik jetzt der Mehrheitsmeinung der Parteibasis anpassen muss, so müssen alle ehemaligen Sanders-Anhänger ihr Unbehagen herunterschlucken und am 8. November für sie stimmen. Danach können wir uns immer noch damit herumschlagen, wie sie das neue Parteiprogramm vielleicht wieder verbiegen will.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -