Kritik an »Anne Will«

NDR-Rundfunkrat

  • Lesedauer: 2 Min.

Der NDR Rundfunkrat hat sich in seiner Sitzung am Freitagabend mit der Sendung »Anne Will« vom 6. November befasst. Die Sendung trug den Titel »Mein Leben für Allah - Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?«. Für Diskussionen hatte danach der Auftritt von Nora Illi gesorgt, die sich für den sogenannten Islamischen Zentralrat der Schweiz (IZRS) engagiert. Zuschauerinnen und Zuschauer kritisierten in Zuschriften und Beschwerden die Teilnahme einer Frau mit Gesichtsschleier sowie ihre radikalislamischen Aussagen. Der Rundfunkrat des NDR, der die Sendung »Anne Will« federführend vom NDR ins Erste einbringt, hat dazu den folgenden Beschluss gefasst:

»Nach ausführlicher Diskussion unter Beteiligung von Frau Will beschließt der Rundfunkrat, dass die Sendung nicht gegen die Grundsätze der Programmgestaltung des NDR Staatsvertrages verstoßen hat. Dessen ungeachtet hat der Rundfunkrat in seiner Diskussion die Gästeauswahl in der Person von Frau Nora Illi in der Sendung deutlich kritisiert. Den von Frau Illi vertretenen extremen Positionen und auch einer Vollverschleierung hätte in der Gesprächssendung kein Forum gegeben werden müssen. Der Rundfunkrat stimmt der nachträglichen Bewertung des NDR zu, dass eine deutlichere Einordnung des Vereins ›Islamischer Zentralrat Schweiz‹ erforderlich gewesen wäre.« Die Rundfunkratsvorsitzende Ursula Thümler wies darauf hin, dass das Thema von »Anne Will« am 6. November im Zusammenhang mit dem vorausgegangenen »Tatort: Borowski und das verlorene Mädchen« gesehen werden müsse, der das Schicksal einer radikalisierten Konvertitin erzählt. dpa/nd

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