Neuer Standort für Moschee
Muslimische Gemeinde will weiter in Erfurt-Marbach bauen
Erfurt. Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde hält weiter an ihren Moschee-Neubau in Erfurt-Marbach fest, allerdings an einem anderem Standort. Die Stadtverwaltung habe für das neue, etwa 4000 Quadratmeter große Grundstück eine Bauvoranfrage positiv beschieden, sagte Sprecher Mohammad Suleman Malik am Montag in Erfurt. »Es ist eine Stärkung der Religionsfreiheit. Und das ist gut.« Es gehe bei der Debatte weniger um den Moscheebau als um Religionsfreiheit. Der Bau eines muslimischen Gotteshauses sorgt seit Monaten für teils heftige Debatten. Er wäre der erste in Thüringen.
Wann der Bauantrag für das etwa 500 000 Euro Projekt gestellt werde, ist laut Malik noch nicht klar. Im Vergleich zum alten Standort solle das Minarett nur noch acht, nicht wie vormals geplant elf Meter hoch sein. Die Gebetsräume für Männer und Frauen sollen jeweils 60 Quadratmeter groß sein. Auch eine Wohnung für den Iman sei geplant.
Ein Grund für den notwendigen Standortwechsel sei gewesen, dass der Eigentümer eines Nachbargrundstückes nicht sein Einverständnis für die Grenzbebauung gegeben habe. Er habe befürcht, das durch das Gotteshaus die Arbeit des benachbarten Technischen Hilfswerkes beeinträchtigt würde.
Sieben Jahre lang hat die Gemeinde laut Malik nach einem Standort für die Moschee gesucht. Im Sommer hatte sie die Pläne bei einer Einwohnerversammlung in Erfurt-Marbach vorgestellt und war - wie auch Unterstützer - immer wieder ausgebuht worden. Seitdem habe sich die Ahmadiyya-Gemeinde immer wieder um Transparenz und Offenheit bemüht - in Versammlungen, samstäglichen Infoständen auf dem Erfurter Anger oder einer Ausstellung im Landtag, sagte Malik. Er berichtete von Anfeindungen und Beschimpfungen. »Dies ist salonfähig geworden«, sagte er. dpa/nd
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