Willkommen in der virtuellen Realität

Virtual Reality zum Ausprobieren: Im Computerspielemuseum kann die neue Technologie jetzt getestet werden

  • Samuela Nickel
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit Montag hat das Computerspielemuseum in Friedrichshain einen neuen Ausstellungsbereich. Virtual-Reality-Spiele (VR) können nun mit den neuesten Techniken auf diesem Gebiet ausprobiert und auch mit den Vorgängern aus den 90er Jahren verglichen werden. Drei verschiedene VR-Techniken stehen zum Testen bereit: Die Virtual-Reality-Brillen »Oculus Rift«, »Gear VR« für das Smartphone und der VR-Automat SU 2000 von 1994.

Virtuelle Realität auf der Nase, so etwas gibt es schon seit über 20 Jahren. »Wir erleben jetzt den zweiten Versuch, Virtual Reality in der Unterhaltungsbranche durchzusetzen«, sagt Kurator Andreas Lange. Beim ersten Versuch habe sich die Technik nicht durchgesetzt, da sie zu teuer und zu umständlich war. Bei der neuen Technik für virtuelle Erlebnisräume soll das aber anders sein, Virtual Reality sei viel zu beeindruckend, um nicht erfolgreich zu werden.

Von Spielen in zwei Dimensionen auf Röhrenbildschirmen zu 3D-Games auf fenstergroßen Flachbildschirmen - da ist der nächste Schritt in die virtuelle Realität nicht weit. Die Screens werden dabei nicht nur größer, sondern vervielfältigen sich: Gaming auf der Konsole, dem PC und dem Smartphone unterwegs. Die Bildschirme rücken sogar näher, nämlich auf den Nasenrücken. Man setzt die VR-Brille auf und ist auf einem Raumschiff, um einen herum die sternengesprenkelte Unendlichkeit. Ein anderes Raumschiff gleitet langsam rechts vorbei. Man schaut nach oben, nach hinten, dreht sich um, hört die Durchsagen auf der Kommandobrücke - und schon jagt man andere Fahrzeuge durchs All. Da dreht sich einem doch schon der Magen um, der Körper wird durch die Sinnestäuschung im Raum verwirrt.

Es ist ein besonderes Spielerlebnis, bewegt man sich doch in Echtzeit durch einen virtuellen Raum, obwohl man still steht. Aus diesem Grund sind im Virtual-Reality-Bereich des Computerspielemuseums Betoneinfassungen mit einem Geländer zum Anlehnen und Festhalten aufgestellt. »Wenn man die Brille aufhat, verliert man auch schon mal die Orientierung«, weiß Lange aus eigener Erfahrung. Obwohl der kleine Bildschirm nur wenige Zentimeter vom Gesichtsfeld entfernt ist, werden dem Gehirn unglaubliche Weiten vorgegaukelt. Der Screen scheint omnipräsent.

Die Herausforderung im Game-Design ist nun Formate zu finden, die eine neue Blicklenkung beim Spielen ermöglichen. In der Zukunft soll die Virtual-Reality-Technik aber auch eine soziale Anwendung finden. »Oculus VR« wurde 2014 von Facebook übernommen. Bald könne man sich laut Lange dann im virtuellen Raum treffen oder bei Übertragungen von Konzerten oder Fußballspielen per VR-Brille im Wohnzimmer »live« dabei sein.

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