Niedersachsen: Folgen des Radikalenerlasses werden aufgearbeitet

  • Lesedauer: 1 Min.

Hannover. Ob Lehrer oder Lokführer: Unzählige Beschäftigte im öffentlichen Dienst verloren ihre Anstellung oder bekamen erst gar keine, weil sie »linksverdächtig« waren. Gegen sie richtete sich der sogenannte Radikalenerlass, der 1972 von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und den Regierungschefs der Bundesländer beschlossen worden war. In Niedersachsen wird jetzt eine Beauftragte oder ein Beauftragter des Landes das Schicksal der dort rund 130 Betroffenen aufarbeiten. Das hat am Donnerstag die rot-grüne Mehrheit im Landtag beschlossen. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Meta Janssen-Kucz, erinnerte: Formell richtete sich der Erlass gegen »Links- und Rechtspopulisten«. In der Praxis habe er aber vor allem Aktiven des linken Spektrums gegolten: Mitgliedern von kommunistischen, sozialistischen und anderen linken Gruppen etwa oder auch Angehörigen von Friedensinitiativen. haju

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.