Dan Lahav gestorben
Bereits am 14. Dezember ist der Intendant des deutsch-jüdischen Theaters Größenwahn, Dan Lahav, nach kurzer, schwerer Krankheit mit 70 Jahren gestorben, wie das Theater am Montag mitteilte. »Kreativ, ungebrochen, elegant und gesegnet mit dem typischen jüdischen Humor inszenierte er in seinem Haus Dramen und Komödien zu den verschiedensten jüdischen Themen«, heißt es.
Dan Lahavs Mutter, Jeannette Feuer, war eine bekannte Sportlerin, die 1930 den ersten Platz im 100-Meter-Lauf in Hamburg gewann, und noch rechtzeitig über Belgien nach Palästina flüchtete, bevor die Nationalsozialisten die Familie deportieren konnten. Geschwister und viele weitere seiner Angehörigen kamen in Auschwitz um.
Am 1. Februar 1946 wurde Dan Lahav in Israel unter ärmsten Verhältnissen geboren. Seine Mutter und die Großmutter - eine Opernsängerin - machten ihn schon früh mit der jüdischen, aber auch mit der deutschen Kultur und Sprache vertraut. Dank seiner Großmutter kannte der kleine Dan sämtliche Arien der bedeutendsten Opern auswendig.
Nach seinem Schulabschluss leistete Dan Lahav seinen Militärdienst, kämpfte im Jom-Kippur-Krieg, absolvierte ein Studium an der Universität Tel Aviv in den Fächern Schauspiel und Regie sowie das der Pantomime bei Marcel Marceau. Als Schauspieler trat er im Nationaltheater »Habimah« in Tel Aviv, im deutschsprachigen »Gescher« und im Pantomimentheater auf, als Regisseur inszenierte er u. a. Stücke wie »Warten auf Godot«, »Glasmenagerie«, »Andorra«, und »A Massel, dass es sie gibt«.
Der Wunsch, die jüdische Kultur lebendig zu halten, war seine Triebfeder. nd
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