Angeklagte gestehen Drogenanbau
Zwei Berliner haben auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern Cannabis angebaut und für die Pflege der Pflanzen regelmäßig zwei Helfer bezahlt. Rund fünf Monate nach Entdeckung der Plantage in einer ehemaligen Landwirtschaftshalle haben alle vier Männer vor dem Landgericht der Hauptstadt gestanden. »Wir haben hohe Erträge erzielt«, erklärte ein 30-Jähriger zu Prozessbeginn am Mittwoch. Bei 24 Drogenverkäufen hätten sie 96 000 Euro eingenommen.
Ein anonymer Hinweis hatte im Juli 2016 auf die Spur der Angeklagten geführt. Polizisten stellten in einer 300 Quadratmeter großen Halle im Landkreis Barnim (Brandenburg), die professionell ausgebaut worden sei, mehr als 2000 Cannabispflanzen sicher. Die mutmaßlichen Initiatoren der illegalen Aufzucht befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
In der für 600 Euro monatlich angemieteten Halle habe er ursprünglich Motorräder und Autos reparieren wollen, erklärte ein 51-jähriger Angeklagter aus Pankow. Ende 2015 habe er mit dem 30-Jährigen aus seiner Nachbarschaft, der wie er finanzielle Probleme hatte, den Cannabisanbau verabredet. »Das erwartete Geld ließ mich zustimmen«, gestand der 30-Jährige. Die beiden 25 und 35 Jahre alten Mitangeklagten hätten gegen Geld bei der Pflanzenpflege geholfen.
Die Staatsanwaltschaft ging zunächst von 80 Taten seit Januar 2015 und einem Umsatz in Millionenhöhe aus. Die Angeklagten hatten bereits im Vorfeld der Verhandlung erklärt, der Anbau habe erst Anfang 2016 begonnen. Das Gericht beschränkte das Verfahren nun mit Zustimmung aller Beteiligten auf die Verfolgung von vier Taten. Der Prozess wird am 11. Januar fortgesetzt. dpa
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