Gericht in Chile gewährt verurteiltem Militärpolizisten Freiheit
Bei der Entscheidung des Gerichts soll es Gegenstimmen gegeben haben
Santiago de Chile/Quito. In Chile kommt ein wegen Menschenrechtsverbrechen verurteilter Militärpolizist aus der Zeit der Militärdiktatur auf Bewährung aus dem Gefängnis. Der Oberste Gerichtshof bestätigte am Donnerstag (Ortszeit) ein Urteil des Berufungsgerichts in Santiago, das Claudio Salazar Fuentes Freiheit gewährt hatte. Wie die Zeitung »La Tercera« berichtete, war der Oberste Gerichtshof bei der Entscheidung gespalten, es gab zwei Gegenstimmen.
Salazar war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ihm wird vorgeworfen, an der Entführung und dem Mord an drei Mitgliedern der Kommunistischen Partei im Jahr 1985 beteiligt gewesen zu sein. Knapp 25 Jahre hat er laut Medienberichten im Gefängnis gesessen. Laut Gesetz muss er sich künftig jede Woche bei der Polizei melden.
Salazar gehört zu den Verurteilten im Gefängnis Punta Peuco nahe der Hauptstadt, die sich in der vergangenen Woche für ihre Verbrechen während der Diktatur entschuldigt hatten. Während der Diktatur unter General Augusto Pinochet (1973-1990) wurden rund 40.000 Menschen illegal inhaftiert und systematisch gefoltert. Mehr als 3.000 von ihnen wurden getötet. epd/nd
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