Tunesier: Berlin soll Gefährder behalten
Protestdemonstration gegen die Abschiebepläne der Bundesregierung
Tunis. Rund tausend Tunesier haben am Sonntag gegen die Rückkehr islamischer Extremisten in ihr Land demonstriert. »Keine Rückkehr, keine Freiheit für grausame Banden«, riefen sie auf der Kundgebung in Tunis. Ein Plakat richtete sich direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darauf stand, Tunesien sei nicht der »Abfall von Deutschland« und meinte offenbar das Vorhaben der Bundesregierung, islamistische Gefährder künftig schneller und effektiver abzuschieben. Nach Angaben tunesischer Behörden haben sich rund 3000 Tunesier militanten Gruppen wie der Terrormiliz IS in Syrien, Irak und Libyen angeschlossen. 800 von ihnen seien bereits zurückgekehrt.
Viele Tunesier befürchten, dass Offensiven gegen Extremisten in den Konfliktgebieten die Zahl der Rückkehrer vergrößern. Der Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri war als islamistischer Gefährder eingestuft, konnte trotz eines abgelehnten Asylantrags aber wegen fehlender Einreiseerlaubnis nicht zurück nach Tunesien geschickt werden. nd
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