In Thailand drohen neue Fluten

Hochwasser trifft besonders die Touristenregion im Süden

  • Frederic Spohr, Bangkok
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit Tagen können viele Thais im Süden des Landes ihre Dörfer nur mit Booten erreichen. Es könnte noch schlimmer kommen: Meteorologen rechnen ab Mittwoch mit neuen starken Regenfällen in der Katastrophenregion. Zudem warnen die Behörden in einigen Provinzen vor Erdrutschen.

Durch die Überflutungen starben bereits mehr als 40 Menschen. Laut offiziellen Angaben sind rund 1,6 Millionen Menschen von dem Hochwasser betroffen. Gleichzeitig erhöhen sich täglich die wirtschaftlichen Schäden: Die thailändische TMB Bank geht in einem am Dienstag veröffentlichten Report davon aus, dass die Flut allein in Betrieben bereits Schäden in Höhe rund 28 Milliarden Baht (745 Millionen Euro) verursacht haben dürfte. Besonders die dort ansässigen zahlreichen Kautschukplantagen leiden.

Von dem Hochwasser sind allerdings auch zahlreiche touristische Hotspots betroffen, wie beispielsweise die Region rund um Krabi. Derzeit ist Hochsaison in Thailand - Regen ist zu dieser Jahreszeit extrem ungewöhnlich. Allein auf der bekannten Ferieninsel Phuket rechnet die Bank bei der Tourismusindustrie mit Einbußen in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Zahlreichen Reisende hätten ihre Buchungen storniert.

Laut der Handelskammer könnten die Kosten für die Volkswirtschaft noch deutlich ansteigen. Sollte die Überflutungen die kommenden Monate anhalten, könnte das Thailand mehr als drei Milliarden Euro kosten und das Wirtschaftswachstum um bis zu 0,7 Prozent verringern. Der Grund: Kautschukbäume sterben ab, wenn sie zulange im Wasser stehen.

Die Regierung hat angekündigt, die Schutzvorkehrungen zu verbessern und weiteres Gerät wie Pumpen in den Süden zu schicken. Sie muss sich außerdem um ein eher ungewöhnliches Problem kümmern: Die Behörden nehmen nun dutzende Krokodilfarmen in Augenschein. Einige Reptilien sind bei dem Hochwasser bereits entkommen. Allein der vom Hochwasser betroffenen Provinz Surat Thani leben rund 4000 Krokodile in Farmen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -