Michael Hirsch ist gestorben
Noch in der vorletzten Woche war er zu den Proben seines Musiktheaterstücks »Dido« gekommen, das an der Deutschen Oper Premiere hatte. Nun verstarb völlig überraschend am vergangenen Montag der Berliner Komponist Michael Hirsch. »Dido« bestehend aus Hirschs Kurzoper »Didone Abbandonata« und seiner neuen Bearbeitung von Henry Purcells »Dido and Aeneas« für das gleiche Kammerensemble hatte am 28. Januar in der Tischlerei Premiere. »Michael Hirschs große Leidenschaft für das Musiktheater, seine beeindruckende Kenntnis der Opernliteratur und seine leise und präzise Art, mit der er seine musikalischen Ideen verfolgte, ließen seine Anwesenheit bei den Proben zu ganz besonderen menschlichen und künstlerischen Begegnungen werden«, ließ die Deutsche Oper mitteilen.
Der 1958 in München geborene Komponist lebte seit 1981 in Berlin. Er schrieb u. a. die Oper »Das Stille Zimmer« (uraufgeführt 2000 in Bielefeld) und die Madrigaloper »Tragicomedia« (uraufgeführt 2009 in Stuttgart) sowie zahlreiche Kammermusikwerke, die meist auch einen szenischen Anteil haben. Das Auftragswerk »Dido« war die erste Oper, die von ihm an der Deutschen Oper Berlin aufgeführt wurde. Michael Hirsch trat neben seiner kompositorischen Tätigkeit auch als Performer in Erscheinung, etwa als Mitglied der »Maulwerker« oder des »Freyer-Ensembles«. Als solcher hat er auch auf der Bühne der Deutschen Oper gestanden. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.