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Der Chef will schon nach Hause fahren

Die deutschen Skirennläufer scheiden in Runde eins des WM-Teamwettbewerbs aus - Frankreich holt Gold gegen eine Überraschungsmannschaft

  • Manuel Schwarz und
 Maximilian Haupt, St. Moritz
  • Lesedauer: 2 Min.

Deutschlands Skirennfahrer haben bei der WM in St. Moritz im Teamevent mit einem Erstrundenaus enttäuscht und müssen für die restlichen Titelkämpfen womöglich um Felix Neureuther bangen. Bei der überraschenden Niederlage im Achtelfinale gegen die Slowakei war es dem Routinier »in den Rücken eingeschossen«, wie er selbst am Dienstag berichtete. Ob ein Einsatz im weiteren Verlauf der WM in der Schweiz gefährdet sei, war zunächst unklar. »Ich muss jetzt schauen, dass ich meinen Rücken hinbekomme«, erzählte der 32-Jährige.

Neureuther hatte sein Duell im Parallelslalom gegen Matej Falat verloren und damit das Aus der mit Medaillenhoffnungen gestarteten deutschen Mannschaft besiegelt. Zuvor waren schon Lena Dürr gegen Petra Vlhova und Christina Geiger gegen Veronika Velez-Zuzulova zu langsam. Der einzige deutsche Sieg durch Stefan Luitz gegen Andreas Zampa war letztlich zu wenig.

Kaum ein Trost war, dass die Slowakei auch danach auftrumpfte und sich überraschend bis ins Finale kämpfte. Dort war dann aber Frankreich besser und sicherte sich die Goldmedaille. Bronze holte Schweden durch einen knappen Erfolg über Gastgeber Schweiz. Titelverteidiger Österreich war im Viertelfinale an den Schweden gescheitert.

»Das ärgert mich, dass ich es gar nicht sagen kann«, haderte der Alpinchef des Deutschen Skiverbands (DSV), Wolfgang Maier. »Am liebsten würde ich heimfahren oder etwas kaputt hauen.« Die Deutschen waren fest von einem Einzug ins Viertelfinale ausgegangen und hatte daher sogar Linus Straßer als Sieger des Parallelslaloms von Stockholm zunächst geschont. »Wir wollten es so probieren, doch der Plan ist nicht aufgegangen«, sagte Maier. »Ich bin emotional getroffen.«

»Mich ärgert das brutal, weil so viel drin gewesen wäre«, sagte Dürr. »Wir haben gewusst, wir müssen alles reinlegen. Das ist uns leider nicht so gelungen. Es ist einfach bitter, weil wir uns so viel vorgenommen haben.« Frauenbundestrainer Markus Anwander meinte: »Dass es nicht leicht wird, war uns klar, da das Frauenteam der Slowakei das stärkste am Start war.«

Die DSV-Mannschaft erlebte eine ähnliche Pleite wie vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften in Vail und Beaver Creek, als schon einmal der Einzug in Runde zwei verpasst worden war. dpa/nd

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