In den USA droht Massenabschiebung
Scharfe Kritik von Menschenrechtlern
Washington. Die US-Regierung erweitert den Kreis der für Abschiebungen infrage kommenden Migranten. Heimatschutzminister John Kelly wies am Dienstag (Ortszeit) die Behörden an, alle Einwanderer ohne Papiere abzuschieben, die verurteilt wurden, eines Verbrechens angeklagt sind oder auch nur einer Straftat beschuldigt werden. Die neuen Richtlinien folgen einer Anordnung von US-Präsident Donald Trump. Sie öffnen die Tür für massenhafte Abschiebungen. Trumps Sprecher Sean Spicer stritt jedoch ab, dass dies das Ziel sei. In den USA leben geschätzt rund elf Millionen Menschen ohne Aufenthaltsrecht, etwa die Hälfte davon sind Mexikaner. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, drei Millionen illegale Einwanderer mit krimineller Vergangenheit abzuschieben. Kelly wies die Einwanderungsbehörde und die Grenzschutzbehörde an, insgesamt 15 000 weitere Beamte einzustellen und die Zahl der Haftanstalten zu erhöhen. Menschenrechtsorganisationen zeigten sich entsetzt; möglicherweise verletzten die neuen Regeln die Verfassung. dpa/nd Seite 8
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.