Mehr Gewalt gegen Obdachlose beklagt
Berlin. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe beklagt zunehmende Gewalt gegen Obdachlose und macht dafür nicht zuletzt Nazis verantwortlich. Nach Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft sind seit 1989 insgesamt 504 obdachlose Frauen und Männer durch Gewalt ums Leben gekommen, allein 18 im Jahr 2016. Das geht aus einer Statistik hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Von den mindestens 179 Todesopfern rechtsextremer Gewalt seit 1989 hätten rund 20 Prozent auf der Straße gelebt, hieß es. Die Amadeu-Antonio-Stiftung nannte die Angaben der BAG Wohnungslosenhilfe »sehr realistisch«. Die Bundesregierung konnte auf Anfrage der Grünen keine genauen Angaben über politisch motivierte Tötungsdelikte gegen Obdachlose machen. Die Grünen-Abgeordnete Monika Lazar kritisierte: »Dass die Bundesregierung nicht bereit ist anzugeben, wie viele Obdachlose seit 1990 aus politischen Gründen ermordet wurden, ist eine Frechheit. Obdachlose werden damit auch über ihren gewaltsamen Tod hinaus ein weiteres Mal ausgegrenzt und ihrer Würde beraubt«, sagte sie der »Frankfurter Rundschau«. epd/nd
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