Singler will Gutachten veröffentlichen

Keine Einigung mit Uni Freiburg zur Dopingstudie

  • Lesedauer: 3 Min.

Update: Doping-Gutachter Singler weist Vorwürfe der Uni Freiburg zurück

Der Mainzer Wissenschaftler Andreas Singler hat die Vorwürfe der Universität Freiburg im Streit um die Veröffentlichung der Gutachten zur Verstrickung der früheren Freiburger Professoren Joseph Keul und Armin Klümper in Doping-Praktiken zurückgewiesen. In einem am Mittwoch verbreiteten Schreiben wirft er dem Uni-Rektor Hans-Joachim Schiewer vor, mit der Veröffentlichung von vertraulichen Informationen über mögliche Honorarvereinbarungen »eine rote Linie« überschritten zu haben.

Mit der Darstellung, er sei nur durch die Zahlung einer Summe von 100 000 Euro zur Übergabe weiterer Gutachten zu bewegen gewesen, habe Schiewer »die Öffentlichkeit in die Irre geführt«, schreibt Singler. Diese Behauptung sei eine »klare und bewusst gesetzte Lüge«.

Singler hatte am Dienstag mitgeteilt, dass es zwischen ihm und der Hochschule keine Einigung über die Honorierung seiner Arbeit gegeben habe. Außerdem kündigte er an, das Gutachten zum ehemaligen Sportmediziner Keul selbst veröffentlichen zu wollen. Die Universität hatte darauf reagiert und mitgeteilt, Singler sei zur Übergabe der Gutachten nur bereit, wenn er dafür rund 100 000 Euro erhalte.

Singler gehörte der im März 2016 aufgelösten Evaluierungskommission zur Doping-Vergangenheit der Freiburger Sportmedizin an. Infolge eines Streits über ein von ihm ohne Absprache veröffentlichtes Teilgutachten war er aus dem Gremium ausgeschieden. Die Kommission sollte aufklären, inwiefern die Sportmedizin der Uni Freiburg in systematisches Doping von Spitzensportlern verwickelt war.

Singler will Gutachten veröffentlichen

Freiburg. Mehrere Gutachten zur Verstrickung der ehemaligen Freiburger Professoren Joseph Keul und Armin Klümper in Dopingpraktiken können nach Angaben des Autors nicht von der Universität veröffentlicht werden. Der Mainzer Wissenschaftler Andreas Singler teilte am Dienstag mit, zwischen ihm und der Hochschule habe es keine Einigung über die Honorierung seiner Arbeiten gegeben. Singler wolle die Gutachten nun selbst veröffentlichen.

Singler war Mitglied einer Evaluierungskommission, die aufklären sollte, inwiefern die Sportmedizin der Universität Freiburg in systematisches Doping von Spitzensportlern verwickelt war. Nach Konflikten mit der Hochschule löste sich das Gremium im März 2016 auf. Infolge eines Streits über ein von Singler ohne Absprache veröffentlichtes Teilgutachten war er bereits zuvor aus der Kommission ausgeschieden.

Die Universität reagierte mit der Mitteilung, Singler sei zur Übergabe der Gutachten nur bereit, wenn er dafür fast 100 000 Euro erhalte. Sie weise »diese exorbitante Forderung entschieden zurück, da es hierfür keine Rechtsgrundlage gibt«. Singler habe für die Gutachten bereits Honorare von je 5000 Euro erhalten, dies entspreche der Vereinbarung mit der Kommissionsvorsitzenden Letizia Paoli. Zudem habe ihm die Universität weitere 8000 Euro überwiesen, ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein. Ansonsten habe er ein monatliches Honorar für seine Tätigkeit als Paolis Assistent erhalten.

Singler kündigte an, die Gutachten zu den umstrittenen Professoren nun selbst zu veröffentlichen. Medien würden zunächst Zugang zum Gutachten über Keul erhalten und könnten von Samstag an darüber berichten. Die beiden Gutachten zu Klümper könnten »in nächster Zeit ebenfalls für eine Berichterstattung vorbereitet werden«. Der Universitätsrektor Hans-Jochen Schiewer forderte Singler dagegen auf, beide Gutachten der Hochschule »unverzüglich« zur Veröffentlichung zu übergeben. dpa/nd

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