Werbung

Europas Jugend hört hin

Stephan Fischer zur Bertelsmann-Studie zu Jugendlichen und EU

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Jugend in Mittel- und Osteuropa steht zu Europa und der EU - pünktlich zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge verbreitet eine Studie der Bertelsmann-Stiftung Optimismus. »Europas Jugend lässt sich von EU-feindlicher Rhetorik nicht beeindrucken«, konstatiert Aart De Geus von der Stiftung. Ein Optimismus, dem mit Zweifeln begegnet werden kann.

Zum einen schätzen die Jugendlichen an der EU vor allem die individuellen Vorteile, die sie ihnen bringt: Reisefreiheit oder Möglichkeiten, im Ausland zu studieren, zu arbeiten und zu leben. Das ist verständlich, zeigt aber auch, dass die Idee einer transnationalen Werte- und Solidargemeinschaft immer mehr verblasst. Durch die EU-Politik selbst, aber auch durch scharfe verbale Angriffe beispielsweise der polnischen oder ungarischen Regierung. Bezeichnenderweise sprechen sich tschechische und slowakische Jugendliche mehrheitlich gegen Finanzhilfen für ökonomisch schwächere EU-Staaten aus, obwohl beide Staaten von ihnen profitieren.

Die größten Ängste löst bei der Mehrzahl islamistischer Terror aus - am stärksten dort, wo fast keine Muslime leben. Eine Mehrheit der befragten deutschen Jugendlichen fürchtet übrigens erstarkenden Nationalismus und wachsende Fremdenfeindlichkeit. Europas Jugend lässt sich von EU-feindlicher Rhetorik beeindrucken - im Guten wie im Schlechten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.