Stockendes Lachen über Rassismus

Komödie in Dresden

  • Lesedauer: 2 Min.

Das als Komödie angelegte Flüchtlingsstück »Homohalal« des syrischen Autors Ibrahim Amir hat am Donnerstag bei seiner Uraufführung in Dresden viel Beifall erhalten. Ursprünglich sollte es schon vor einem Jahr am Wiener Volkstheater herauskommen, wurde dann aber aus Angst vor fremdenfeindlichen Reaktionen wieder vom Spielplan gestrichen.

Im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden setzte nun Regisseurin Laura Linnenbaum den Text von Amir um. Er hatte ihn noch einmal aktualisiert und auf Dresden zugeschnitten. Bei dieser Gelegenheit werden unter anderem Seitenhiebe auf die asyl- und islamfeindliche Pegida-Bewegung ausgeteilt.

Von einer richtigen Komödie kann freilich keine Rede sein - oft bleibt dem Betrachter das Lachen im Halse stecken. Filmsequenzen von brutaler Gewalt aus Herkunftsländern von Flüchtlingen werden mit Szenen ausländerfeindlicher Übergriffe in Sachsen und Bildern von Politikern gemixt. Mitunter kommt der Text moralisierend daher, dann wieder sorgt Klamauk für Lacher im Publikum.

Amir und die Regie siedeln das Stück im Jahr 2037 in Dresden an. Auf einer Trauerfeier versammeln sich nach 20 Jahren ehemalige Flüchtlinge und ihre einstigen Helfer. Schon bald brechen Konflikte aus, und auch ein gemeinsam begangenes Verbrechen wird dem Verdrängen entrissen. In einem Interview hatte Amir auf die Frage, ob man über die Flüchtlingskrise auch lachen darf, geantwortet: »Solange man das Thema ernst nimmt, ja.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.