Lateinamerikanische Partnerländer unterstützen Maduro

Bolivarische Allianz für Amerika (Alba) verurteilt Einmischungen in Venezuela und stellt sich hinter den Präsidenten

  • Lesedauer: 2 Min.

Havanna. Inmitten einer schweren politischen Krise in Venezuela versichern die linken Regierungen in Lateinamerika dem Präsidenten Nicolás Maduro ihren Rückhalt. »Wir weisen die Aggressionen und Manipulationen gegen Venezuela sowie die Lügen gegen seine Souveränität, Unabhängigkeit und Stabilität zurück«, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister der Bolivarischen Allianz für Amerika (Alba).

Maduro war persönlich zum Treffen der Chefdiplomaten des linken Regionalbündnisses in der kubanischen Hauptstadt Havanna gereist, um um Unterstützung zu werben. Er steht im eigenen Land sowie international unter erheblichem Druck. Weil Maduro immer autoritärer regiert, war er zuletzt immer wieder von der Organisation Amerikanischer Staaten kritisiert worden.

»Wir verurteilen die Einmischungen und das illegale und imperialistische Verhalten des OAS-Generalsekretärs sowie seine Versuche, das souveräne Recht Venezuelas auf eine partizipative Demokratie zu verhindern«, hieß es in der Alba-Erklärung.

Auch der engste Verbündete Kuba sprang dem venezolanischen Staatschef zur Seite. »Rechte Parteien in Lateinamerika nutzen ihre Macht in der Legislative, der Justiz und den Medien zur Verschwörung und zum Angriff auf die demokratische Ordnung«, sagte Kubas Außenminister Bruno Rodríguez.

Zuletzt warnte Maduro vor Umsturzplänen der USA. Gemeinsam mit konservativen Kreisen in Venezuela planten die Vereinigten Staaten eine Intervention in dem südamerikanischen Land, sagte der Präsident im Fernsehen.

In Venezuela liefert sich die sozialistische Regierung einen harten Machtkampf mit dem von der Opposition dominierten Parlament. Zuletzt hatte der regierungstreue Oberste Gerichtshof die Nationalversammlung entmachtet. Wenig später wurde die Entscheidung wieder zurückgenommen. Dem einflussreichen Oppositionsführer Henrique Capriles wurde für 15 Jahre das passive Wahlrecht entzogen.

Am Montag kam es in der Hauptstadt Caracas erneut zu Straßenschlachten zwischen Regierungsgegnern und der Polizei. Dabei wurden mindestens 57 Menschen verletzt. Sicherheitskräfte feuerten Tränengas in die Menge. Mindestens 18 Menschen wurden festgenommen. Die Demonstranten fordern die Freilassung der politischen Gefangenen und zügige Neuwahlen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.