Rojava unter Feuer

Erdogan verschafft Terrormiliz Luft: Türkische Bomben auf kurdische Anti-IS-Kämpfer

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Berlin. Die Kurden leisten in Syrien und Irak erbitterten Widerstand gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Nun geht die türkische Armee immer härter gegen die Stellungen der syrisch-kurdischen Verteidigungseinheiten YPG vor. Und gegen deren zivile Infrastruktur, gegen Radiostationen wie die »Stimme Rojavas«, gegen Druckmaschinen - auch sie gerieten in der Nacht zum Dienstag unter schweren Beschuss der türkischen Armee.

Mervan Rojava, der Medienarbeit für die YPG macht, überlebte den Bombenhagel: »Viele unserer Freunde wurden verletzt.« Eine bisher noch unbekannte Zahl von Kämpfern der YPG, der südkurdischen KDP-Peschmerga und der jesidischen Einheiten starb.

Dass der Angriff gerade jetzt erfolgt, ist kein Zufall, glaubt Aldar Xelîl, außenpolitischer Sprecher der kurdischen Selbstverwaltung in Rojava. Die Türkei versuche, der Terrormiliz IS Luft zu verschaffen, die dort in der Defensive ist. Mit Spannung wird nun die Reaktion der USA erwartet, die sich bisher im Kampf gegen den IS auch auf jene syrisch-kurdischen Kräfte verlassen haben, die vom Regime Recep Tayyip Erdogans nun militärisch unter Druck gesetzt werden. Für Mitte Mai ist ein Treffen des Autokraten mit Präsident Donald Trump geplant, zuletzt sorgten dessen Äußerungen über die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich für Verärgerung in Ankara.

Dort wies das oberste Verwaltungsgericht eine Beschwerde der Oppositionspartei CHP nach dem umstrittenen Referendum ab, unter anderem ging es um die viel kritisierte Entscheidung, auch nicht gestempelte Stimmzettel als gültig zu zählen. Angesichts massiver Menschenrechtsverletzungen in dem Land, das immer noch im Ausnahmezustand gehalten wird, will der Europarat nun wieder seine Aufsicht verschärfen, wie die Parlamentarische Versammlung beschloss. nd Seite 3

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