Pulverfass Asien

Olaf Standke über die ungebremste Aufrüstung in einer konfliktreichen Region

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Aus Pjöngjang kommt die Drohung mit neuen Atom- und Raketentests. Die USA schicken einen Flottenverband mit Flugzeugträger »USS Carl Vinson« in die Nähe der koreanischen Halbinsel, ein Atom-U-Boot ist schon vor Ort. China präsentierte am Mittwoch seinen ersten selbst gebauten Flugzeugträger. In Südkorea trafen am selben Tag auf der geplanten Basis in der Provinz Gyeongsang weitere Elemente für das THAAD-Raketensystem (Terminal High Altitude Area Defense) ein, das Washington trotz massiver Einwände aus Peking und Moskau installieren lässt. Vor allem China sieht durch das weitreichende Frühwarnsystem auch das eigene Raketenpotenzial und damit seine Sicherheitsinteressen gefährdet.

Fast täglich gibt es so Belege für eine dramatische Aufrüstung in Asien und Ozeanien. Waren die Ausgaben dort schon zwischen 2006 bis 2015 um 64 Prozent gestiegen, gab es im Vorjahr mit einem regionalen Wachstum von 4,6 Prozent einen erneuten Schub. Nach den weiter mit großem Abstand führenden USA liegt inzwischen China bei den Rüstungsgeldern weltweit auf Platz zwei, Indien ist mit einer Steigerungsrate von 8,5 Prozent zur fünftgrößten Militärmacht aufgestiegen. Fatal ist diese Entwicklung, weil es in kaum einer anderen Region derart viele, zum Teil eskalierende Konflikte gibt. Und weil gleich mehrere Beteiligte über Atomwaffen verfügen.

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