Erdogan lässt Wikipedia blockieren

Zugang zum Online-Lexikon in sämtlichen Sprachversionen in der Türkei gesperrt / Behörden nennen zunächst keinen Grund

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. In der Türkei ist der Zugang zum Online-Lexikon Wikipedia blockiert worden. Internetnutzer in Istanbul konnten sämtliche Sprachversionen von Wikipedia am Samstag nur noch mit Hilfe technischer Mittel wie VPN-Verbindungen erreichen, wie AFP-Korrespondenten feststellten. Nach Angaben der Gruppe Turkey Blocks, die Internetzensur in der Türkei überwacht, wurde der Zugang zu Wikipedia aufgrund einer behördlichen Anordnung gesperrt.

Der Grund dafür war zunächst aber unklar. Wie Turkey Blocks und Medien wie die Zeitung »Hürriyet« berichteten, wurde der Zugang zu Wikipedia aufgrund einer vorläufigen Anordnung gesperrt, die noch von einem Gericht bestätigt werden muss. Zitiert wird eine Erklärung der türkischen Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologien, derzufolge die Anordnung »nach technischer Analyse und rechtlicher Erwägung auf der Grundlage von Gesetz Nummer 5651« erlassen wurde. Eine Begründung wurde demnach aber nicht genannt. Die Blockade schien für alle Sprachen in Kraft zu sein.

Die Türkei blockiert Zehntausende von Internetseiten. In der Vergangenheit erlegte die Regierung den Sozialen Medien Einschränkungen auf, darunter auch für YouTube und Twitter. Die Behörden sind in der Lage, ganz bestimmte Twitter-Konten zu sperren. Agenturen/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.