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Wien: Vizekanzler hat genug

Mitterlehners Rücktritt bringt Regierung in die Bredouille

  • Lesedauer: 1 Min.

Wien. Als Reaktion auf seine Demontage in der Öffentlichkeit hat Österreichs Vizekanzler Reinhold Mitterlehner den Rücktritt von allen Ämtern angekündigt. »Ich finde, es ist genug«, sagte der 61-Jährige am Mittwoch in Wien. Sein Schritt sei Selbstschutz für ihn und seine Familie. Ein TV-Bericht im ORF über die auf ihn wartenden Totengräber habe den letzten Anstoß für seine Entscheidung gegeben. Außerdem fühlte Mitterlehner seine Position als Chef der konservativen ÖVP durch die Partei untergraben. »So macht das keinen Spaß und keinen Sinn mehr«, sagte er. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bedauerte den Schritt. Er bot Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der als wahrscheinlicher Nachfolger von Mitterlehner gilt, die Fortsetzung der Koalition und eine »Reformpartnerschaft« an.

Der Rücktritt ist der vorläufige Höhepunkt eines Dauerzwistes in der rot-schwarzen Regierung. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen plädierte für »eine Kultur des Respekts«. dpa/nd Seite 7

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