269 Menschen starben seit 1990 durch Polizeischüsse

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. In Deutschland sind nach einem Bericht der »Tageszeitung« seit 1990 mindestens 269 Menschen von Polizisten erschossen worden. Das ergaben Recherchen der Zeitung bei Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften sowie in Presseberichten, wie das Blatt am Donnerstag meldete. Im Jahr 2017 wurden demnach bereits sieben Menschen durch Polizisten erschossen. Niemals in den vergangenen 27 Jahren habe es zu diesem Zeitpunkt des Jahres so viele Tote gegeben. Nur fünf der registrierten 269 Toten seien Frauen gewesen. Immer öfter treffe es Menschen mit psychischen Erkrankungen, hieß es weiter. Thomas Feltes, Professor für Polizeiwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, kritisierte das Verhalten der Polizei: »Ich habe nicht das Gefühl, dass die Polizei die Bedeutung des Problems wirklich realisiert.« Sie tendiere eher dazu, ihr Handeln zu rechtfertigen und Fehler herunterzuspielen oder gar zu vertuschen, sagte Feltes der »taz«. »Mit der Begründung, in Notwehr gehandelt zu haben, wird der Einsatz dann legitimiert.« epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -