»Blood and Honour« ist in Thüringen wieder aktiv

Verbotene Neonazi-Gruppierung ist weiterhin aktiv / Verfassungsschutz prüft Hinweise auf rechtsterroristische Netzwerke

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Erfurt. Die im Jahr 2000 in Deutschland verbotene Neonazi-Gruppierung »Blood & Honour« ist offenbar wieder in Thüringen aktiv. Bereits im November vergangenen Jahres habe es vier Festnahmen in Suhl und Zella-Mehlis gegeben, berichtete der MDR am Freitag unter Verweis auf das Landeskriminalamt in Erfurt.

Laut MDR kritisiert Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer, dass man solche Nazistrukturen lange als Saufkumpels abgetan habe. Nach Erkenntnissen seiner Behörde sei die Szene international vernetzt - etwa nach Österreich, Ungarn, die Schweiz und Russland, hieß es weiter. Der Verfassungsschutz prüfe deshalb, ob bereits von rechtsterroristischen Netzwerken gesprochen werden könne.

Das Zeichen von »Blood & Honour« - ein Hakenkreuz mit drei statt vier Armen - tauche trotz Verbots wieder vermehrt in Thüringen auf, sagte die LINKEN-Landtagsabgeordnete Katharina König dem Sender. Sie sprach von 30 Vorfällen mit entsprechender Symbolik. Dabei verwies sie darauf, dass der militante Arm der Gruppierung, »Combat 18«, auch Bombenanschläge verübe.

Laut Verfassungsschutz knüpfe »Combat 18« auch bei zahlreichen Thüringer Rechtsrock-Konzerten neue Netzwerke, heißt es in dem MDR-Bericht weiter. Das größte dieser Konzerte solle am 15. Juli stattfinden, vermutlich bei Hildburghausen. Der Verfassungsschutz rechne mit mindestens 5.000 Besuchern. Bands und Redner, die dort auftreten, seien zu mehr als der Hälfte dem »Blood and Honour«-Spektrum zuzurechnen. epd/nd

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