Geschwader »Fritz Schmenkel«

René Heilig schlägt einen NVA-Namen für eine Bundeswehrkaserne vor

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Verteidigungsministerin von der Leyen (CDU) will Kasernen, die Namen von Wehrmachtsoffizieren tragen, umbenennen lassen. Sie findet, »die Bundeswehr muss nach innen und außen klar signalisieren, dass sie nicht in der Tradition der Wehrmacht steht«. Der Satz ist nicht korrekt, denn: Seit ihrer Gründung steht die Armee eben genau in dieser unheilvollen Tradition. Personell, laut Dienstvorschrift, mit Liedern und mit ihrem - stets geleugneten - Feindbild. Selbst die Raubtierbezeichnungen von Waffensysteme setzte man fort.

Schon vor von der Leyen konnten sich Verteidigungsminister nicht um die Debatte über Kasernenschilder herummogeln. Sogar per Traditionserlass wollte man unbequeme Wahrheiten vom Tisch bekommen. Auch dass man Standorte lieber nach Soldaten benennen sollte, »die im Widerstand waren«, ist keine neue Idee. Sie hat bisweilen sogar funktioniert. Doch es zeigte sich in jedem Fall, wie weit die Ansichten über Widerstand in der Wehrmacht auseinander gehen. Nur um die Spannbreite von Anstand wider das Nazi-Verbrechersystem zu symbolisieren, ein Vorschlag: In der NVA gab es in Holzdorf ein Jagdfliegergeschwader namens »Fritz Schmenkel«. Der war zur Roten Armee übergelaufen und wurde bei einem Partisaneneinsatz umgebracht. Die Bundeswehr als Armee der Einheit hat die Kaserne in Holzdorf übernommen, nun könnte sie sich deren ursprünglichen Namen verdienen.

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