Geschwader »Fritz Schmenkel«
René Heilig schlägt einen NVA-Namen für eine Bundeswehrkaserne vor
Verteidigungsministerin von der Leyen (CDU) will Kasernen, die Namen von Wehrmachtsoffizieren tragen, umbenennen lassen. Sie findet, »die Bundeswehr muss nach innen und außen klar signalisieren, dass sie nicht in der Tradition der Wehrmacht steht«. Der Satz ist nicht korrekt, denn: Seit ihrer Gründung steht die Armee eben genau in dieser unheilvollen Tradition. Personell, laut Dienstvorschrift, mit Liedern und mit ihrem - stets geleugneten - Feindbild. Selbst die Raubtierbezeichnungen von Waffensysteme setzte man fort.
Schon vor von der Leyen konnten sich Verteidigungsminister nicht um die Debatte über Kasernenschilder herummogeln. Sogar per Traditionserlass wollte man unbequeme Wahrheiten vom Tisch bekommen. Auch dass man Standorte lieber nach Soldaten benennen sollte, »die im Widerstand waren«, ist keine neue Idee. Sie hat bisweilen sogar funktioniert. Doch es zeigte sich in jedem Fall, wie weit die Ansichten über Widerstand in der Wehrmacht auseinander gehen. Nur um die Spannbreite von Anstand wider das Nazi-Verbrechersystem zu symbolisieren, ein Vorschlag: In der NVA gab es in Holzdorf ein Jagdfliegergeschwader namens »Fritz Schmenkel«. Der war zur Roten Armee übergelaufen und wurde bei einem Partisaneneinsatz umgebracht. Die Bundeswehr als Armee der Einheit hat die Kaserne in Holzdorf übernommen, nun könnte sie sich deren ursprünglichen Namen verdienen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.