Spatenstich für die »Betonoase«
Friedrichsfelde bekommt ein neues Jugendzentrum
Ein Zentrum mit Außenanlage, das haben sich die Jugendlichen der alten »Betonoase« gewünscht. Denn die Jugendfreizeiteinrichtung in Lichtenberg muss dem Wohnungsbau weichen - für den Bezirk Anlass, einen neuen, barrierefreien Jugendclub zu bauen. Der wird, wenn er nächstes Jahr fertiggestellt ist, wieder »Betonoase« heißen - weil er abermals umgeben sein wird von Plattenbauten.
Im Stadtumbaugebiet Friedrichsfelde, zwischen Hochhäusern mit einer 60-jährigen Plattenbaugeschichte gelegen, hat Bezirksbürgermeister Michael Grunst (LINKE) am Donnerstag den Startschuss für den Bau der »Betonoase« gegeben. 300 000 Euro investiert der Bezirk Lichtenberg, weitere 1,7 Millionen Euro schießt Berlin hinzu. Seit 2002 haben Bund und Land zwölf Millionen Euro in den Bezirk investiert, als Teil des Bundesprogramms »Stadtumbau Ost«.
Grunst sieht in den Neubauten eine Aufwertung: »Das Gebiet wird von den beiden Jugend- und Familienzentren und den Wohnungen profitieren, die hier gebaut werden.« Denn nebenan sollen auch Wohnungen entstehen und Platz für 400 Personen bieten. Die anwesenden Bezirksvertreter betonen, dass die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Jugendlichen berücksichtigt wurden.
Zum Beispiel in der Auswahl des Architekten. 2016 konnten sich Anwohnende aus dem Dolgenseekiez über die unterschiedlichen Konzeptentwürfe informieren und ihre Meinung einbringen. Die sich um die Ausschreibung bewerbenden Architektenbüros mussten die Wünsche berücksichtigen - speziell die Außenanlage wurde nach den Wünschen der Jugendlichen entworfen. Die Räume, in denen die »Betonoase« derzeit untergebracht ist, haben keinen Außenbereich.
Für Sebastian Scheel (LINKE), Staatssekretär für Wohnen, bildet der Bau den »Schlussstein des Aufwertungsprozesses in Lichtenberg«, den er als Erfolg wertet. »Nach den großen Förderungen wird die Stadt aber weitermachen und mit kleinen Programmen wie zum Beispiel ›Stadtgrün‹ in die Attraktivität des Bezirks investieren«, versprach Scheel den Anwesenden.
Der Staatssekretär streicht auch den Pilotcharakter des Baus heraus. Bundesweit werde erstmalig ein neuer Baustoff verwendet: Infraleichtbeton. Dieser neue Werkstoff macht eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig und bietet Dämmeigenschaften wie beim Passivhausstandard. Friedrichsfelde werde somit auch zum Vorreiter in innovativem Bauen.
Die »Betonoase« und der Familientreff sollen auf 260 Quadratmetern 70 Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren sowie jungen Familien und Senioren einen Rückzugsort in der von Hochhäusern dominierten Umgebung bieten.
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