Wohnungsbau in Thüringen boomt
Im vergangen Jahr entstanden 5484 neue Wohnungen im Freistaat - das ist die höchste Anzahl seit 14 Jahren
Erfurt. Im Jahr 2016 sind in Thüringen so viele Wohnungen entstanden wie seit 14 Jahren nicht mehr. Die Bauaufsichtsbehörde meldet insgesamt 5484 bezugsfertige Wohnungen, wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 44,5 Prozent.
Die meisten Wohnungen (3583) entstanden im Neubau. Den höchsten Zuwachs verzeichnete die kreisfreie Stadt Jena mit 742 Neubauwohnungen. 1901 Wohnungen konnten in Thüringen durch Umbauten an bestehenden Gebäuden dazugewonnen werden. Der Geschossbau nahm um 11,8 Prozent zu. Dazu gehören unter anderem Wohnheime, beispielsweise für Senioren, Studenten oder Geflüchtete. Die Zahl neuer Einfamilienhäuser stieg um 2,2 Prozent, während bei Zweifamilienhäusern ein Rückgang von 8,7 Prozent verzeichnet wurde.
Rund zehn Prozent der Neubauwohnungen entstanden im Auftrag von Kommunen, kommunalen Wohnungsunternehmen, Bund und Land. Noch 2015 lag der Anteil der öffentlichen Bauherren bei nur zwei Prozent. Im vergangenen Jahr waren rund 12,5 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau bewilligt worden. Von dem Geld seien 1393 Wohnungen neugebaut, modernisiert, instandgesetzt oder barrierefrei ausgebaut worden, wie das Bauministerium anlässlich der »Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft« mitteilte. Bauministerin Birgit Keller (LINKE): »Unsere Programme sind gut nachgefragt. Wir sind beim sozialen Wohnungsbau auf dem richtigen Weg, um bezahlbares Wohnen für alle zu gewährleisten.« Laut Keller war der Bestand an Sozialwohnungen in Thüringen zwischen 2005 und 2015 - bis Ende 2014 also unter CDU-Regierungschefs - um fast 70 Prozent zurückgegangen. Die rot-rot-grüne Regierung stelle nun für die soziale Wohnungsbauförderung 2016 und 2017 insgesamt 125 Millionen Euro an Darlehen, Tilgungs- und Baukostenzuschüssen bereit. »Wir wollen mit unseren Landesprogrammen die Kommunen dabei unterstützen, den sozialen Wohnungsbau zu forcieren«, sagte Keller. dpa/nd
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