Weiter warm duschen in der Schweiz
René Heilig lobt, dass die Eidgenosse den Bau neuer Atomkraftwerke ablehnen
Auch in der Schweiz hat sich herumgesprochen, dass man Energie sparen und die regenerativen Methoden zur Stromerzeugung stärken muss. So steht es bereits in einem Gesetz, das den Bau neuer Atomkraftwerke ablehnt. Was freilich nicht jedermann passt. Teile der Wirtschaft moserten herum und die rechtspopulistische SVP versuchte mal wieder Volkes Widerstand gegen Veränderung zu wecken. Sie schürte Angst vor einer Kostenlawine, die den gemeinen Eidgenossen an den Bettelstab bringen würde. Demnächst, so warnte die Blocher-Truppe vor dem Referendum, werde Warmduschen unmöglich.
Für diese doch allzu dümmliche Demagogie ohne jeden wirklichen Alternativversuch gab es am Sonntag eine kalte Dusche. Gut so. Doch kein Grund zum Jubel, denn die fünf bestehenden Schweizer Kernkraftwerke bleiben am Netz. So lange sie sicher sind, heißt es. Doch was ist sicher? Der erste Atommeiler der Schweiz, das AKW Beznau 1 im Kanton Aargau, ist das älteste in Betrieb befindliche Kernkraftwerk der Welt. Und bei der Langzeitlagerung der nuklearen Abfälle, haben unsere Nachbarn auch noch keinen Fels der Erkenntnis gefunden. Noch eines sollte man im Blick haben. Die Forschungen für neue AKW werden auch in der Schweiz weiter vorangetrieben. Schließlich gibt es noch viele Länder jenseits eidgenössischer Grenzen, die AKW bauen wollen. Da möchte man beim Profitmachen nicht abseits stehen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.