Kein schneller Abschied von der Kohle

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein klares Bekenntnis zum Abbau und zur Verstromung von Braunkohle hat Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) abgelegt. Beim parlamentarischen Abend der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) im Gebäude des Landtags versicherte er am Donnerstag den anwesenden Konzernvertretern, dass die Mehrheit des Parlaments fest hinter einer Politik stehe, die eine stabile Stromversorgung aus der Steckdose »rund um die Uhr und jeden Tag« sichere.

Beim Braunkohlestrom sei man an eine zuverlässige Bereitstellung gewöhnt, »die wir bei den erneuerbaren Energien erst noch herstellen müssen«, fügte er hinzu. Dabei sei man in der »Pilotphase«, aber eben noch nicht aus ihr heraus. Bis es eine Energieversorgung zu allen Tages- und Nachtzeiten ausschließlich aus erneuerbaren Energien gebe, »werden noch einige Jahrzehnte vergehen«, mutmaßte Woidke. Daher dürfe auch der Neubau von Kohlekraftwerken kein Tabu sein. Denn neue Technologie beinhalte immer auch neue Wirkungsgrade und Schutzmöglichkeiten und würden also im Sinne der Energiewende einen Fortschritt darstellen.

Nicht zufrieden zeigte sich der Regierungschef mit der Entscheidung des Konzerns, den Tagebau Jänschwalde nicht zu erweitern und Welzow-Süd auf Eis zulegen. Unter dem Blickwinkel der Kosten und Rentierbarkeit sei sie aber »nachvollziehbar«. Der für die Lausitz anstehende Strukturwandel könne nicht gegen die dortigen Unternehmen oder Arbeitskräfte durchgesetzt werden, unterstrich der Ministerpräsident.

Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) lobte bei dieser Gelegenheit, dass die Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) eine verlässliche Planungsperspektive für die kommenden 25 bis 30 Jahre vorgelegt habe.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.