Hartz IV? Kein Problem!

Eva Roth über die Prioritäten von Arbeitsministerin Nahles

»Zeit für mehr Gerechtigkeit« - dieses Wahlkampfmotto der SPD findet Arbeitsministerin Nahles gut. Auf dem Kirchentag hat sie einen kleinen Einblick gegeben, was sie unter Gerechtigkeit gegenüber Jobsuchenden versteht. Nicht Hartz IV sei das Problem, sondern wie es gelinge, Langzeitarbeitslosigkeit weiter zu verringern, sagte sie Agenturen zufolge.

Hartz IV kein Problem? Das dürften viele Betroffene anders sehen, die mit dem wenigen Geld zurecht kommen müssen, das ihnen der Staat zubilligt, denen womöglich die knappen Mittel noch gekürzt wurden, weil sie sich nicht beim Jobcenter gemeldet haben. Menschen haben keinen Job, weil es zu wenige Arbeitsplätze für alle gibt. Beschäftigte werden arbeitslos, weil ihre Firma pleite gegangen ist oder schrumpft. Andere wollen nicht jede x-beliebige Arbeit machen. Wieder andere sind krank oder stecken in einer Krise und finden deshalb keine Stelle. All diese Menschen mit extrem wenig Geld abzuspeisen - wieso ist das gerecht? Und wieso ist es gerecht, dass in Deutschland die Armutsquote unter Arbeitslosen viel höher ist als in anderen europäischen Ländern?

Nahles plädiert für einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor und spricht von 100.000 geförderten Jobs. Schön und gut. In Deutschland sind allerdings 2,6 Millionen Menschen offiziell als arbeitslos registriert.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.