Adnan Kashoggi

25. 7. 1935 - 6. 6. 2017

  • Lesedauer: 1 Min.

»Unser Vater hat besser als alle anderen verstanden, wie man Menschen zusammenbringt«, schrieb seine Familie, als sie am Dienstag das Ableben von Adnan Kashoggi annoncierte. Das Treiben eines der größten privaten Waffenhändler seiner Zeit so zu beschreiben - darauf muss man erstmal kommen. Aber nein, gemeint war natürlich sein protziger Lebensstil im Kreise des Geld- und sonstigen Adels dieser Welt. Wie der Prophet geboren in Mekka, fand Kashoggi sehr wenig Gefallen an muslimischer Askese und zog es vielmehr vor, in Monaco zu residieren, was ja auch steuerlich von Vorteil war.

Die Provisionen, die er für seine Waffendeals am Rande der Legalität oder kurz dahinter einstrich, ließen sein Vermögen um 1990 auf geschätzte drei Milliarden Dollar anwachsen. In den Folgejahren aber ging einiges geschäftlich schief. Auch die französischen Behörden wollten irgendwann nicht mehr an seinen Schiebereien vorbeisehen. Man verurteilte ihn zu einer Millionenstrafe - wegen Kunstschmuggels. Kashoggi musste sich deshalb sogar von seiner geliebten Jacht trennen. Die hat seitdem einen ebenso illustren Besitzer - Donald Trump. roe

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.