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Lass die Leute reden

Taylor Swift kehrt auf Spotify zurück: Kleinvieh macht halt auch Mist.

  • Christian Baron
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn Pubertierende ihren Ärger über ein auf die eigene »Personality« neidisches »Opfer« in den sogenannten sozialen Netzwerken kundtun wollen, dann wählen sie dafür oft einen in seinem Trotz das Ideal der Einfachheit glorifizierenden Satz: »Haters gonna hate, hate, hate.« Er entstammt einem der bekanntesten Lieder von Taylor Swift. In »Shake It Off« erzählt die aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania stammende Sängerin vom Glück, man selbst zu bleiben und sich nicht durch äußere Einflüsse von seinem Weg abbringen zu lassen. Unabhängig davon, wie realistisch es sein mag, mit dieser eigensinnigen Haltung eine so steile Popstarkarriere hinzulegen, wie es der 27-Jährigen gelungen ist, bricht sie jetzt zumindest in monetärer Hinsicht mit dem Credo.

Aber der Reihe nach. Anlässlich des Erscheinens ihres Albums »1989« zog Swift im Herbst 2014 ihre Musik von »Spotify« ab. Mit dem Boykott des Streamingdienstes wollte sie nach eigenem Bekunden gegen werbefinanzierte Angebote protestieren. »Spotify« ist Marktführer mit mehr als 50 Millionen zahlenden Abo-Kunden. Eine Geschäftsidee, die den reichen Künstlern kaum Vorteile und den vielen weniger Bekannten fast nur Nachteile bringt. Die Reichweite hält viele kritische Musiker davon ab, ihre Werke von dort zu verbannen. Nun, zweieinhalb Jahre nach dem Bruch, ist auch der Widerstand von Taylor Swift beendet. Am Wochenende gab ihr Management bekannt, alle Alben des Stars seien ab sofort auf Spotify und anderen Streamingdiensten mit Gratis-Version zugänglich. Mit der Rückkehr, so hieß es, werde gefeiert, dass »1989« die Marke von zehn Millionen Verkäufen überschritten habe.

Jenseits des Marketinggeschwurbels dürfte eine Rolle gespielt haben, dass der Anteil der Streaming-Erlöse im Vergleich zu Einnahmen aus Verkäufen von Musikdateien oder physischen Tonträgern weiter ansteigt. Für die Schwergewichte des Kulturbetriebs wie Taylor Swift heißt das: Kleinvieh macht auch Mist. Sollen die »Hater« doch »haten«.

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