Noch herrscht relative Ruhe in der Region

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Es geht in Asien um das Überschreiten von Grenzen. Bisweilen auch territorial. Vor allem aber sollen wirtschaftliche Interessensphären neu abgesteckt und Versorgungswege freigehalten werden. Beteiligt sind - mit unterschiedlicher Intensität - sechs Atommächte: China, Indien, Pakistan, Nordkorea, Russland und die USA.

China ist zum wichtigsten regionalen Akteur geworden. Für die USA steht ein politisch-militärischer Rückzug aus Ost- und Südostasien nicht zur Debatte. Im Gegenteil. Man beantwortet Chinas Machtanspruch offensiv. Eine Strategie der Einkreisung soll Chinas Aufstieg eindämmen. Indiens Einbindung als »strategischer Partner« und die generelle US-Militärpräsenz in Zentralasien sind Teil der Umkreisung. Im Air-Sea-Battle-Konzept des Pentagon ist der US-Anspruch auf ungehinderten Zugang zu internationalen Gewässern und dem Luftraum auch im Südchinesischen Meer formuliert. Washington hat Militärstützpunkte in Okinawa (Japan), Guam und in Südkorea. Dazu Nutzungsrechte an Basen auf den Philippinen, in Indonesien, Singapur und Thailand. Die Stützpunkte werden planmäßig ausgebaut und im Kräftemessen mit Nordkorea reizt man derzeit chinesische Geduld. Dabei werden die Fähigkeiten atomar bewaffneter Flugzeugträgergruppen und die anderer Verbände des US-Pazifik-Kommandos vervollkommnet. Es geht um die Kontrolle strategischer Seewege.

Flottenmanöver mit Japan und Südkorea werden von Peking durch Nadelstiche gegen die US-Dominanz beantwortet. Noch vermeiden beide Seiten ein direktes militärisches Aufeinandertreffen. China braucht für seinen weiteren Aufstieg Ruhe in der Region. Zumindest unter den großen Playern. So beteuert man in Peking auch immer wieder die Bereitschaft, Konflikte mit Anrainern friedlich zu regeln. Auf jeden Fall ohne Einmischung der USA. Und jeweils bilateral. Also von einer Position der Stärke aus. Und genau das macht die kleinen Staaten so nervös. hei

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